Die Rehkitzrettung in der Schweiz

Die Rehkitzrettung in der Schweiz ist eine wichtige Initiative, um junge Rehkitze vor den Gefahren der Grasernte zu schützen. Hier sind einige interessante Informationen zur Rehkitzrettung:

  1. Organisation und Koordination: Traditionell sind die Jagdgesellschaften in der Schweiz für die Rehkitzrettung verantwortlich. Offiziell dürfen nur ausgebildete Jäger freies Wild handhaben, weshalb sie eine zentrale Rolle bei dieser Aufgabe spielen.

  2. Der «Duckinstinkt» der Rehkitze: Rehkitze haben einen angeborenen Instinkt, sich bei Gefahr still zu verhalten und sich an den Boden zu pressen. Dieser Schutzmechanismus hilft ihnen, sich vor potenziellen Bedrohungen zu verstecken. Nach 2-3 Lebenswochen verliert sich dieser Instinkt jedoch, und die Rehkitze verlassen sich weiterhin auf ihre Tarnung und springen erst auf, wenn die Gefahr sehr nahe ist.

  3. Herausforderungen bei herkömmlichen Methoden: Die herkömmlichen Methoden zur Rehkitzrettung, wie das Vertreiben mit Scheuchen und Duftstoffen oder das Suchen mit Menschenketten, sind zeitaufwendig und nicht immer erfolgreich. Insbesondere sehr junge Rehkitze lassen sich oft nicht vertreiben. Ängstliche Geissen meiden außerdem verblendetes Feld, was die Rettung erschwert.

  4. Einsatz von Drohnen: In der modernen Rehkitzrettung spielt der Einsatz von Drohnen eine wichtige Rolle. Der Verein «Rehkitzrettung Schweiz» bildet laufend neue Piloten aus, die sich lokal mit den Jagdgesellschaften und Bauern organisieren. Die Einsätze sind freiwillig und bislang unentgeltlich. Die notwendige Ausrüstung wird privat oder durch Sponsoren finanziert.

Die Rehkitzrettung mit Multikoptern und Thermalkameras in der Luft hat bereits über 14.221 Rehkitze vor Mähmaschinen gerettet. Wenn du die Rehkitzrettung unterstützen möchtest, kannst du Gönner werden, an Informationsveranstaltungen teilnehmen oder als Helfer im Team aktiv werden. Vielen Dank an alle, die sich für den Schutz dieser jungen Tiere einsetzen!

Der Verein Rehkitzrettung Schweiz (www.rehkitzrettung.ch)

Der Verein “Rehkitzrettung Schweiz” wurde am Ende eines Forschungsprojekts der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) gegründet und ist heute führend in der Optimierung der Rehkitzrettung. Die besten Erfolge wurden mit der HAFL-Methode zur Suche von Rehkitzen unter Einsatz von Drohnen und Wärmebildkameras erzielt. Der Verein verzeichnet einen konstanten Mitgliederzuwachs und zählte per 1. Mai 2024 etwa 800 Mitglieder und 700 aktive Piloten. Eine Kooperation mit Rehkitzrettung Kandertal ist für das Rettungsteam und die Piloten äußerst vorteilhaft, da die Organisation nicht nur kontinuierlich weitergebildet wird, sondern auch die nötigen technischen Werkzeuge und Infrastruktur für die Registrierung der Felder und die Errechnung der Flugpläne bereitstellt.

BFH HAFL Rehkitzrettungs-Methode

Die BFH-HAFL-Rehkitzrettungs-Methode mit Thermalkamera und Multikopter in der Luft ist am sichersten. Sie wurde an der Berner Fachhochschule - Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften entwickelt. Sie ist die Basis für die Rehkitzrettung mit Drohnen in der Schweiz.

Wie sieht eine Rehkitzrettung konkret aus?

Lehrfilm über Methoden & Forschung

Der Film vermittelt die notwendigen wildbiologischen Grundlagen des Rehwildes und die Methoden zur Rettung der Rehkitze vor dem Mähtod.

Produziert von  Palorma Hunting 01.04.2021