Eine neue Flugplattform entsteht (Teil 1)

Gegen Ende der Saison 2023 haben wir uns entschlossen, unser Team technologisch auf den neuesten Stand zu bringen und uns schweren Herzens von unserem bewährten Bambikit 320 PRO von Cielocam zu trennen.

Warum sollen wir wechseln?
Die vielen Felder, die wir überflogen haben, und die steigende Nachfrage verlangen nach einer besseren Auflösung der Infrarotkamera. Dadurch können wir höher fliegen und die Flächen schneller absuchen. Die digitale Bildübertragung liefert ein ruckelfreies, scharfes Bild, mit dem wir die Rehkitze noch besser erkennen können.

Ende Mai ging es dann schnell
Durch die Turbulenzen in der Wirtschaft hatte unser Partner Cielocam plötzlich zu viele Drohnen des Typs Mavic M3T auf Lager - unser Wunschmodell! Wir konnten einen guten Preis aushandeln und haben uns mit drei Drohnen eingedeckt. Der Startschuss war gemacht.


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Bild 1: DJI Mavic 3T

Die DJI Mavic 3T ist ideal für die Rehkitzrettung
Diese Drohne ist derzeit die am weitesten verbreitete und am besten geeignete Drohne auf dem Markt. Sie ist handlich, verfügt über eine Infrarotkamera mit 640x512 Bildpunkten, einen 56-fachen Zoom und eine Kameraauflösung von 48 MP. Dies wird kombiniert mit einer Flugzeit von ca. 40 Minuten pro Akku.

... und jetzt? Was passiert mit dem bewährten Drohnenplattformen?
Im Frühling bewährte sich unser Bambikit von Ceilocam im Einsatz, und es ist uns ans Herz gewachsen. Es fiel uns schwer, uns davon zu trennen. Im Gespräch mit unseren Zuger Rehkitzrettungskollegen haben wir jedoch ein Team gefunden, das genau dieses System gesucht hat, um seine Kapazität ebenfalls zu erweitern. Perfekt! So können wir unser gutes Material weiterhin in der Region im Einsatz sehen und weiterhin Gutes erreichen.


Neue Technologie - neue Herausforderungen
Die neue Drohne erfordert komplett neue Steuerungsprogramme. Wir haben jedoch auf unserer Website und in unserem Flugkatalog 1031 Felder für den Einsatz der MAVIC M3T registriert und programmiert. Es galt nun, all diese Felder für den Einsatz der MAVIC M3T vorzubereiten und zu konvertieren. Der Weg über unser Rehkitzrettungstool den "UAV-Editor" hätte uns Stunden, wenn nicht Tage gekostet, um alle Felder neu zu programmieren. Daher haben wir einen Konverter geschrieben, der uns diese Arbeit abnimmt. Damit sind wir jetzt bereit, ALLE unsere Felder mit der neuen Drohne zu überfliegen.


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Bild 2: Felderverteilung in unserer Region

Die Optimierung steht noch an
Um die Möglichkeiten der neuen Drohne optimal zu nutzen, müssen wir nun noch die Flugrouten neu programmieren. Dies gilt jedoch nur für Felder, bei denen dies zu einer verkürzten Flugzeit führt. In unserem Flugkatalog sind das etwa 360 von 1031 Feldern. Dies werden wir über die Winterzeit angehen.

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Bild 3: Flugzeitenanalyse

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Bild 4: Feldergrössen

Die Drohne ist nicht alles – für eine garantierte Einsatzbereitschaft braucht es mehr
Eine zentrale Funktion des Bambikit 320 war der "Sorgenfrei" Ladekoffer, der alle notwendigen Geräte über einen Stecker geladen hat. Das klingt trivial, ist aber für die gewährleistete Einsatzbereitschaft entscheidend. Wir tragen viele Geräte mit uns herum, und wenn eines davon keinen Akku hat, können wir unsere Aufgabe nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen erfüllen. Daher war es unser Ziel, einen "Sorgenfrei" Ladekoffer für die Mavic 3T zu haben. Leider entsprachen keines der angebotenen Systeme unseren Anforderungen oder Preisvorstellungen.

Das brauchen wir
Wir möchten alle notwendigen Geräte in einem Koffer unterbringen: die Drohne, die Fernbedienung, die neuen Digitalmonitore, die digitale Bildübertragung und alle erforderlichen Batterien für einen Einsatzzeitraum von 4-6 Stunden. Diese sollten innerhalb von 3 Stunden geladen sein! Wir haben darum alle benötigten Geräte sowie die passenden Ladegeräte zusammengestellt. Dann begann das Tetris-Spiel! Wie bekommen wir alles in einen Koffer, der nicht größer ist als das Bambikit 320? Das war wirklich eine Herausforderung, aber wir haben es geschafft, sodass die Drohne nicht jedes Mal zusammengefaltet werden muss, was für unsere Einsätze eine hohe Belastung für die Elektronik wäre und äußerst mühsam.

So sieht es jetzt aus


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Bild 5: Koffer in der Ansicht
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Bild 6: Drohne im Koffer (gut versorgt)
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Bild 7: Schaumstoff im Koffer
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Bild 8: Schnitt bei der Fernbedienung

Das Konzept ist nun abgeschlossen, und wir bauen einen Prototypen, um zu sehen, ob unsere Konstruktion auch im Praxistest unseren Anforderungen entspricht. Ist dies der Fall, werden wir 3-4 solcher Koffer für uns bauen. Aber das ist eine andere Geschichte und wird im nächsten Blog behandelt.

... bleib dabei es wird spannend!