Eine intensive Woche Rehkitzrettung - mit vielen Erfolgen!

Lange mussten wir warten, bis die Mahd nach einer langen Nassperiode beginnen konnte. Die Landwirte waren wirklich auf Nadeln, bis jetzt endlich das Gras geschnitten und durch die Sonne getrocknet werden konnte. Leider war das Wetter Anfang Woche immer noch unsicher - aber am Donnerstag ging es los!

Unsere Erfolge in dieser Woche
Unser Rekordtag war der Freitag, mit 60 Feldern, die wir mit 5 Piloten geflogen sind. Wir konnten hier nur an diesem Tag 9 Rehkitze retten und 160 Hecktaren Fläche freigeben.


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Der Pilot beobachtet die Drohne
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Die Jäger sind konzentriert an der Arbeit

Zu den schönsten Erlebnissen gehörten die dankbaren Rückmeldungen der Bauer, die froh waren, dass sie ohne Angst die sehr hohen Wiesen mähen konnten. Aber auch die kleinen Rehkitze, die wir nach der Mahd frei lassen konnten. Sie waren froh die enge Kiste zu verlassen, sind nach einer kurzen Zeit weggerannt und haben ihrer Mutter gerufen und sie wieder gefunden.


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Das Rehkitz wartet auf die Freilassung
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Das kleine Kitz in der Hand des Retters

Was waren die grösste Herausforderung?

Druck der Bauern zu mähen - sie mähen vor oder während dem Fliegen

Am Donnerstag wurden wir nach Sins gerufen, um zwei Rehkitze in einem Feld zu behändigen, da der Bauer erst am Abend mähen wollte. Dies funktionierte prima, durch die gute Zusammenarbeit mit den Jägern von Sins und Abtwil.

Doch dann ging es los!

Felder melden, auch wenn erst am Abend gemäht wird

Viele Bauern wollten ihre Felder noch and diesem Abend mähen, hatten diese aber nicht gemeldet. Als sie dann Rehe aus den Feldern springen sahen, telefonierten sie den Jägern. Zum Glück waren wir mit zwei Drohnen vor Ort. So starteten wir sofort mit dem Abfliegen der teilweise gemähten Wiesen. Mit Erfolg! Allein an diesem Abend konnten wir nochmals 4 zusätzliche Rehkitze vor den scharfen Messern retten.
Fazit: Felder auch für den Abend anmelden, denn es kann sehr gut sein, dass die Rehgeissen die Kitze über den Tag gebären oder in die Wiese verschieben.

Vormähen ist gut, aber richtig!

Ein anderer Bauer wollte ein Feld vormähen (d.h. am Rand entlang einen Teil des Feldes zu mähen, damit die Rehgeiss dies sieht, Angst bekommt und die versteckten Kitze aus dem Feld nehmen würde). Nun hat dieser Bauer aber nicht nur eine Spur gemäht, sondern vier! Zum Glück hat er dann gestoppt, denn in der nächsten Spur wären die zwei Rehkitze getötet geworden.
Fazit: Vormähen ist super! Zu viel aber nicht!

Wir fliegen am Morgen, gemäht wird erst am Nachmittag

Rehkitze müssen alle zwei bis drei Stunden gesäugt werden. Wenn ein Bauer also am Nachmittag oder am Abend mähen will, so können die Rehkitze nicht vom frühen Morgen festgehalten werden. Es ist deshalb nötig, dass die Bauern entweder flexibel sind, und sofort mähen, oder dass wir am Nachmittag oder Abend zusätzliche Rettungsflüge einplanen.
Fazit: Flexibilität hilft, dass wir die kleinen Rehkitze nicht zu lange festhalten müssen.


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Wir fliegen auch in der Nacht!
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um das 'jüngste' Kitz zu retten (nur Stunden alt)


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